Corpus Vasorum Antiquorum

Project Details

Duration

2017/04/01-2018/06/31

Contact

Markus Diem

Persons

Stefan Spelitz
Markus Diem
Robert Sablatnig

Website

OEAW - CVA

Bei dem unter der Patronanz der Union Académique Internationale (UAI) von 24 internationalen Partnern durchgeführten Langzeitprojekt Corpus Vasorum Antiquorum (CVA) fungiert das Institut für Kulturgeschichte der Antike (IKAnt) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften als nationale Plattform mit der Aufgabe, die österreichische Forschungsagenda und ForscherInnen im Rahmen eines durch die Antragstellerin eingesetzten Arbeitskreises zu moderieren und international zu verknüpfen. Ziel der CVA-Projekte ist die Vorlage der keramischen Gefäße (zeitlicher Rahmen ca. 1000 bis 320 v. Chr.) aus nationalen Beständen (das sind in Österreich: Kunsthistorisches Museum/Wien, Universalmuseum Joanneum/Graz und Ferdinandeum/Innsbruck, Originalsammlungen der Universitäten Graz und Innsbruck) nach den Richtlinien des internationalen Gesamtprojekts. Da das Publikationskonzept allerdings nur die katalogartige Veröffentlichung, aber keine weiterführenden Analysen vorsieht, wurden 2009 am IKAnt die ‚Beihefte‘ zum Corpus Vasorum Antiquorum, Österreich eingerichtet, wodurch nun die Möglichkeit zu übergreifenden Studien gewährleistet ist. Voraussetzung für die hohe Qualität der CVA-Bände ist die fachgerechte Präsentation der Gefäße, zu deren Grundlagen neben dem fotografischen Tafelteil, dem Herzstück der Publikationen, die exakte, maßgerechte Darstellung der Gefäßprofile und Schnitte zählt. Diese essentielle graphische Dokumentation findet in den Bänden zwischen dem Text und den Tafeln Platz.

Im österreichischen Projekt erfolgt die graphische Darstellung der Profile und Schnitte mit Hilfe des 3D-Scanners, wodurch dem CVA-Österreich auf diesem Gebiet methodisch eine Vorreiterrolle zukommt (siehe CVA Österreich Beiheft 1). Diverse Medien (ORF 2: Österreich heute, oe1: Dimensionen sowie Printmedien) haben über diesen innovativen Ansatz und die Anwendung der 3D-Dokumentationsmethode im Bereich des CVA-Projektes bereits ausführlich berichtet. Gegenüber der manuellen Vermessung werden die digitalen Daten objektschonend, mit großer Zeitersparnis und sehr präzise gewonnen. 3D-Modelle ermöglichen zudem die Abnahme von Objektmaße zu Höhe, Breite, Dicke, Volume etc. an jeder beliebigen Stelle, was ein herkömmliches Handaufmaß nicht zulässt.

Die Ziele dieses Projektes sind einerseits die Langzeitarchivierung und andererseits die Verfügbarmachung der am IKAnt vorliegenden, aus den unterschiedlichen nationalen Projekten gewonnenen 3D- und CT-Daten für alle Forscher des internationalen CVA-Projekts mittels online-Datenbank. Hierbei sollen nicht nur die 3D- Rohdaten, sondern auch die aus diesen Rohdaten abgeleiteten Maße wie Volumen, Durchmesser und Höhe der Gefäße zugänglich gemacht werden, sowie Profilschnitte automatisch generiert werden.
Die Datenbank wird durch einen geeigneten Cloud Service (z.B. OpenArchive) unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Um eine Langzeitarchivierung zu garantieren wird auf ein lesbares Metadatenformat (JSON) gesetzt. Zusätzlich wird eine Webpage erstellt, die dynamische Seiten aus den hinterlegten Metadaten generiert. Hinsichtlich der Lizensierung der Daten richtet sich das IKAnt nach der Kooperationsbereitschaft der nationalen Sammlungsinhaber. Erfreulicherweise haben das KHM Wien und das Universalmuseum Joanneum Graz für die aktuellen Projekte ihre Zustimmung erteilt. Für zukünftige Projekte haben die Sammlungsinhaber Kooperationsbereitschaft signalisiert.

Langfristig sollen auch die geplanten nationalen CVA-Projekte (Wien, Graz, Innsbruck) konsequent in dieser Datenbank aufgenommen werden, um eine standardisierte Plattform auch für die internationalen CVA Partner zu etablieren.