Status des Praktikums: vergeben
Betreuer: Sebastian Zambanini
Problemstellung
Jedes Jahr sterben in Österreich rund 1.000 Personen im Alter von über 60 Jahren infolge von Stürzen zuhause und mehr als 100.000 ältere Menschen müssen nach einem solchen Sturz im Spital behandelt werden.Diese Unfälle stellen oft den ersten Schritt in Richtung Verlust des selbstbestimmten Lebens für viele Menschen dar.
Da eine ausbleibende Alarmierung bei allein lebenden Personen ein großes Risiko darstellt, besteht ein hoher Bedarf an intelligenten Systemen zur automatischen Sturzerkennung. Bestehende Systeme benötigen ein aktive Betätigung durch den Betroffenen (z.B. auf Armband angebrachter Alarmknopf), bieten demnach keine sichere Alarmierung im Bedarfsfall und weisen weiterhin eine hohe Fehlalarmrate auf. Eine Möglichkeit, Sturzerkennung automatisch und
allgegenwärtig durchführen zu können, stellen mobile Telefone dar, sofern diese vom Nutzer mitgeführt werden. Vorteilhaft ist hier auch die bereits vorhandene Funktionalität zur Alarmgenerierung (z.B. über SMS).
Zielsetzung
Im Rahmen des Praktikums soll untersucht werden, inwiefern verschiedene Sensoren gängiger Handies (z.B. Beschleunigungssensor) zur automatischen Erkennung von Stürzen verwendet werden können. Für diese Aufgabe soll eine Handy-Applikation programmiert werden, die die verschiedenen Sensordaten sammelt und mit Methoden der Mustererkennung analysiert.
Gliederung
- Literaturrecherche über bestehende Methoden zur Sturzerkennung auf mobilen Geräten
- Programmierung einer Sturzerkennungs-Applikation auf einer gängigen Handy-Plattform (z.B. Android), Akquirierung von Testdaten und Evaluierung
- Schriftlicher Bericht und Präsentation des Praktikums
Literatur:
J. Dai, X. Bai, Z. Yang, Z. Shen, and D. X., “Mobile phone-based pervasive fall detection”, IEEE Transactions on Circuits and Systems for Video Technology, 14:633-643, 2010.
T. Zhang, J. Wang, P. Liu, J. Hou, “Fall Detection by Embedding an Accelerometer in Cellphone and Using KFD Algorithm”, IEEE Transactions on Circuits and Systems for Video Technology, 6(10):277-284, 2006.
Sonstiges
Das Praktikum findet in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Telekommunikation Wien (FTW) statt (Ansprechpartner: Matthias Baldauf). Entsprechende Smartphones können von Seiten des FTW für die Dauer des Praktikums zur Verfügung gestellt werden.